Liebe Leserinnen und Leser,
Forscher, Ökonomen und Analysten haben inzwischen mehrere hundert Muster und Anomalien gefunden, die sich dazu eignen sollen, eine Outperformance gegenüber Indizes zu erzielen. Aber die weit überwiegende Zahl dieser Anomalien sind entweder purer Zufall oder haben nur über eine kurze, extreme Marktlage Bestand. Echte Renditechancen bieten sie nur selten.
Dass
"Buy-and-Hold" vermutlich nicht die Lösung ist, haben wir
HIER bereits eingehend besprochen.
Doch wie sieht es bei Anlagestrategien aus, die seit mehreren Jahrzehnten und in einer Vielzahl von Quellen dokumentiert werden. Sind auch das alles nur Zufallsergebnisse?
Stellen Sie sich einmal vor, Sie könnten durch die Zeit reisen und beobachten, wie sich Anlagestrategien über mehr als zwei Jahrhunderte hinweg entwickeln. Genau das haben Forscher in einer bemerkenswerten Studie vor einigen Jahren getan. Sie untersuchten die Beständigkeit der sechs wichtigsten und meist verbreiteten Faktorprämien über eine unglaubliche Zeitspanne von 1800 bis 2016. Die Ergebnisse sind nicht nur faszinierend, sondern auch ungemein lehrreich für jeden, der sich für die Welt der Finanzen interessiert.
Zunächst einmal, was ist unter dem Begriff Faktorprämien zu verstehen? Faktorprämien sind Anlagestrategien, die darauf abzielen, eine Outperformance/Überrendite zu erzielen, indem sie bestimmte Merkmale, Muster oder "Faktoren" in den Finanzmärkten ausnutzen. Diese Strategien können vielfältig sein und reichen von Aktien über Anleihen bis hin zu Rohstoffen und Währungen. Sie umfassen Ansätze wie Trendfolge, Momentum, Value, Carry (mögliche Ertragszahlungen), Saisonalität und "Betting-Against-Beta" (BAB).
Wir beschränken uns heute jedoch hauptsächlich auf den Aktienmarkt.
Im Grunde nimmt uns die Studie mit auf eine Reise durch die Finanzgeschichte. Sie beginnt im frühen 19. Jahrhundert, einer Zeit, in der die Welt von Agrarwirtschaft, Kolonialhandel und den ersten Anfängen der industriellen Revolution geprägt war. Über zwei Jahrhunderte hinweg haben sich die Finanzmärkte dramatisch verändert. Der Aufstieg von Industrienationen, Kriege, Wirtschaftskrisen und technologische Fortschritte haben die Weltwirtschaft und die Finanzmärkte geprägt.
Das Kernstück der Studie war die Frage: Sind diese Faktorprämien echte, wiederholbare Muster, oder sind sie nur statistische Illusionen? Um dies zu beantworten, haben die Forscher nicht nur vorhandene Studien nachvollzogen, sondern auch eigene Analysen mit einem umfangreichen historischen Datensatz durchgeführt. Das ist wichtig, da die meisten Studien sich auf Datensätze seit 1980er Jahren bis zur Gegenwart beschränken. Besonders bemerkenswert ist die Berücksichtigung des P-Hackings, einer Praxis, die die Ergebnisse verzerren kann, indem Forscher (oft unbewusst) ihre Methodik so anpassen, dass sie signifikante, aber möglicherweise irreführende Ergebnisse erzielen.
Die Studie kam zu einigen überraschenden Erkenntnissen:
Trendfolge und Momentum
Diese Strategien nutzen die Fortsetzung von Markttrends aus. Investoren, die diesen Ansatz verfolgen, kaufen Vermögenswerte, die steigen, und verkaufen solche, die fallen. Die Studie zeigt, dass diese Strategien insbesondere in den Aktien- und Rohstoffmärkten effektiv waren.
Saisonale Muster
Die Erkennung und Nutzung saisonaler Muster in verschiedenen Anlageklassen hat sich als eine weitere effektive Strategie erwiesen. Diese Muster können durch wirtschaftliche Zyklen, politische Ereignisse oder sogar klimatische Veränderungen beeinflusst werden.
So wundert es auch nicht, dass Kernelemente eben dieser Strategien, sozusagen die Essenz, bei MMplatinum zum Einsatz kommen. "Premium", "Recovery", "Seasonal" und das "Projekt125" bedienen sich jahrhundertelang bewehrter Strategien und kombinieren sie mit den erfolgreichsten und trendstabilsten Aktien der Welt.
Was bedeutet das nun für Sie als Anleger? Diese Erkenntnisse legen nahe, dass bestimmte Anlagestrategien, die auf diesen Faktorprämien basieren, tatsächlich eine solide Grundlage für das Erzielen von Überrenditen bieten. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Finanzmärkte sich fortlaufend verändern. So ist es, trotz langfristig deutlicher Outperformance, nicht möglich jedes einzelne Jahr eine Überrendite zu erzielen. Ebenso gibt es in der Betrachtung einzelner Jahre immer wieder eine Verschiebung innerhalb des Strategie-Rankings. Nur weil (angenommen) Momentum im ersten Jahr die Nase vorn hatte, heißt dies nicht, dass dies auch im Folgejahr zwangsläufig so ist. Die Wahrscheinlichkeit ist sogar sehr groß, dass im Folgejahr eine andere Strategie kurzfristig besser performt. Dies kann große Auswirkungen auf das Verhalten eines Anlegers mit sich bringen. Dazu jedoch mehr in einem diesem Artikel.
Diese Langzeituntersuchung bietet uns einen einzigartigen Einblick in die langfristige Natur und die Beständigkeit von Anlagestrategien. Sie unterstreicht, dass trotz des Wandels der Märkte bestimmte Anlagestrategien über lange Zeiträume und unterschiedlichste Phasen hinweg funktionieren und einen Mehrwert liefern. Hier ist jedoch Geduld und Disziplin gefragt.
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